Brautkleidstile – Qual der Wahl? Normalerweise haben wir Bräute doch alle eine genaue Vorstellung von unserem Brautkleid und wie es auszusehen hat – denken wir zumindest noch als kleines Mädchen. Später wird vielen von uns bewusst, dass die Auswahl des richtigen Brautkleides gar nicht so einfach ist. Nicht nur die Frage der unterschiedlichen Brautkleidstile spielt…
Brautkleid
Von der Frau zur Braut
Dem Brautkleid kommt eine ganze besondere Bedeutung zu. Nicht nur, dass die Braut am Tag ihrer Hochzeit zusammen mit dem Bräutigam im Mittelpunkt steht und dementsprechend alle Blicke auf sie gerichtet sind. Auch ist der Tag der eigenen Hochzeit der einzige Tag im Leben einer Frau, an dem sie ein pompöses und extravagantes Kleid tragen kann, welches ihr an „normalen“ Festlichkeiten verwehrt bleibt. Dabei spielt es keine Rolle, ob du als Braut seit Ewigkeiten davon träumst, in einem Prinzessinnenkleid vor den Altar zu treten oder dich in einem figurbetonten Kleid mit meterlanger Schleppe siehst – alle Brautkleider sind auf ihre Art und Weise außergewöhnlich und lassen ihre Trägerin in einem ganz besonderen Glanz erstrahlen.
Trotzdem haben viele Bräute schon seit Kindheitstagen eine ungefähre oder auch genaue Vorstellung davon, welche Art von Kleid sie an ihrem großen Tag tragen möchten. Natürlich können sich die Vorstellungen mit dem Älterwerden verändern oder im Brautmodengeschäft über Bord geworfen werden. Grundsätzlich steht aber außer Frage, dass das Brautkleid eine ganz besondere Stellung während der Hochzeitsplanung und im Leben einer Braut einnimmt.
Das Brautkleid – Tradition und Mythen
Heute unvorstellbar, aber bis zu den 20er-Jahren war das Brautkleid in der Regel nicht weiß, sondern schwarz. Auch wenn die Farbe Weiß für Reinheit und Unschuld steht, war sie nicht für jeden erschwinglich. Lediglich der Adel konnte es sich leisten, in Weiß zu heiraten. Selbst nachdem das weiße Brautkleid für die Allgemeinheit zur Verfügung stand, durften Frauen, welche bereits in anderen Umständen und nicht mehr jungfräulich waren, nicht in weiß heiraten. Auch hier diente ein schwarzes Kleid als Brautkleid. Dieser Brauch hielt sich bei einigen streng katholischen Menschen bis Mitte der Achtzigerjahre, wobei die Farbwahl damals schon gelockert wurde und es nicht unbedingt ein schwarzes Kleid sein musste.
Vertreiben böser Dämonen
Aufgrund des Glaubens, dass böse Dämonen von der Braut ferngehalten werden müssen, durfte auch der Bräutigam seine Zukünftige nicht vor der Eheschließung in ihrem Brautkleid sehen. Es hieß, dass dies Dämonen anlocken und die Braut verflucht werden könne. Am Tag der Hochzeit trugen auch die Brautjungfern weiße Kleider und saßen um die Braut herum, um die Dämonen zu verwirren und nicht preiszugeben, wer die eigentliche Braut ist.
Die Bedeutung des Brautkleides heute
Während den Mythen und Traditionen von früher heutzutage nicht mehr allzu viel Gewicht beigemessen wird, kommt dem Brautkleid weiterhin eine große Bedeutung zu. Mittlerweile geht es jedoch mehr darum, die Braut in ihrer Person widerzuspiegeln. Das Brautkleid soll die Braut veredeln, sie zum Strahlen bringen und sie aus der Masse hervorheben. Es soll ihr Halt und Selbstvertrauen geben und das Gefühl, attraktiv zu sein und geliebt zu werden. Natürlich kommen diese Gefühle nicht allein durch das Anziehen eines Brautkleides. Doch wir wissen alle, Kleider machen Leute und wenn sich die Braut wohlfühlt, dann strahlt sie das auch aus. Und genau darum geht es, die Braut soll sich wohlfühlen.
Gleichzeitig soll es aber auch etwas ganz Besonderes sein, wenn sie das Kleid am Tag ihrer Hochzeit anzieht. Wenn sie mithilfe ihrer engsten Vertrauten in ihr Brautkleid schlüpft, das Kleid gerichtet wird und sie sich noch kurz im Spiegel ansieht, voller Aufregung und Glücksgefühle, um danach vor den Traualtar zu treten und einen der wichtigsten Menschen in ihrem Leben zu heiraten. Das perfekte Brautkleid nimmt maßgeblich Einfluss darauf, wie die Braut wirkt, was sie ausstrahlt und wie sie den Tag erlebt.
Das richtige Brautkleid finden
Das perfekte Brautkleid zu finden ist dabei gar nicht so einfach. Gerade, weil Vorstellungen und Realität häufig voneinander abweichen. Weil manchmal Erwartungen höher sind als das Ergebnis und weil die Braut am Ende vielleicht nicht das fühlt, was sie fühlen möchte, ist es manchmal gar nicht so einfach, das perfekte Brautkleid zu finden. Wichtig ist es deshalb, ausreichend Zeit einzuplanen.
Vielleicht auch verschiedene Brautkleidläden anzusteuern und sich dabei nicht unter Druck setzen zu lassen. Vor allem bei dem ersten Besuch in einem Brautmodenladen sind die Erfahrungen der Braut maßgeblich davon abhängig, wie die Brautkleidberatung läuft und wie viel Zeit sich genommen wird, um auf die Braut einzugehen.
Der schnelle Abschluss sollte dabei nicht im Vordergrund stehen und du als Braut solltest dich nicht zu etwas überreden lassen, was du nicht fühlst. Denn auch wenn manche Menschen sagen, dass man dieses Gefühl, dass man SEIN Kleid trägt, nicht immer verspürt, behaupte ich das Gegenteil. Es macht Klick. Wenn das Brautkleid und du eine Einheit bilden, dann spürst du das.
Meine persönliche Erfahrung
Ich hatte zunächst auch das „falsche“ Kleid an. Keine Frage, es war ein besonderes Kleid und meine Begleitung war begeistert. Es war das erste Kleid, das ich in dem Brautmodengeschäft angezogen hatte und auch ich war überwältigt. Ich probierte weitere Kleider an, aber bei keinem war das Gefühl wie bei dem ersten Kleid. Trotzdem: Als ich es am Ende nochmals anzog, spürte ich innere Zweifel. Ich war schon spät dran mit dem Brautkleidkauf und die Beratung sagte, wir müssten zu einem Ende kommen.
Meine Begleitung meinte, ich hätte so viele Kleider angehabt, wieso ich noch Zweifeln würde. Doch ich fühlte Zweifel. Ich sah mich nicht in einem so außergewöhnlichen Kleid. Und trotzdem ließ ich mich dazu bewegen, eine Anzahlung zu leisten. Ich bereute es sobald ich im Auto saß und das ganze Wochenende über wollte ich meine Entscheidung rückgängig machen, so dass ich am Montag mit dem Brautmodengeschäft telefonierte und um einen erneuten Termin bat.
Kulanterweise durfte ich das Kleid umtauschen, da noch nichts bestellt wurde und ironischerweise entschied ich mich für das Kleid, das ich als erstes gesehen hatte, aber mir versehentlich nicht in die Umkleide gegeben wurde. Und bei diesem Kleid verspürte ich dieses Brautgefühl. Ich schlüpfte zwar nochmals in ein zweites Kleid mit endloser Schleppe, welches auch wunderschön war. Bei der zweiten Anprobe MEINES Kleides überwältigte mich dann aber sogar eine Träne und das war mein Zeichen und seitdem glaube ich daran, dass das perfekte Brautkleid Emotionen auslöst und es dir zeigt, dass du und das Kleid zusammengehört und eine Einheit bildet.