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Der Polterabend

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Der Polterabend – Die Feier vor der Feier

Auspoltern ist eine typisch deutsche Tradition. Während sie auf Dörfern oder in kleinen Städten häufig noch immer praktiziert wird, wurde der Polterabend in Großstädten weitgehend vom Junggesellen-/Junggesellinnenabschied – auch häufig als JGA abgekürzt – verdrängt. Der JGA verfolgt jedoch einen ganz anderen Sinn und Zweck als der Polterabend. Während beim JGA das Brautpaar üblicherweise getrennt feiert und kaum oder keinen Einfluss auf den Gestaltungsrahmen dieser Feier hat, ist der Polterabend ein Event, das zusammen geplant und auch zusammen gefeiert wird. Auch der Hintergrund ist ein anderer.

Auspoltern vertreibt böse Geister und bringt Glück

Beim Junggesellen-/Junggesellinnenabschied steht im Vordergrund, das letzte Mal in „Freiheit“ und ohne den/die Verlobten zu feiern. Der Polterabend verfolgt eine ganz andere Tradition. Hier geht es darum, mit dem Auspoltern böse Geister zu vertreiben und mit viel Glück in die Ehe zu starten. Mitfeiern darf üblicherweise jeder, der das Brautpaar kennt; ob Freunde, Familie, alte Schulkameraden, Nachbarn oder Bekannte. Jeder, der dem Brautpaar alles Gute wünschen möchte, ist mit seinem Porzellan willkommen. Am Ende des Abends muss das Brautpaar die Scherben gemeinsam zusammenfegen, was den Grundstein für eine glückliche Ehe legen soll.

Einladung & Location

Der Polterabend ist eine ungezwungene Feier. Es muss weder formell eingeladen, noch muss eine außergewöhnliche Location gefunden werden. Ursprünglich wurde im Hof der Brauteltern gepoltert. Heute können es auch Vereinsheime, Grillplätze oder ein Garten sein. Wichtig ist nur, ausreichend Platz zur Verfügung zu stellen, sowie eine Ecke, in der das Porzellan zerworfen werden kann. Die Einladung kann mündlich, per WhatsApp oder auch per Mund-zu-Mund-Propaganda weitergegeben werden.

Speis & Trank beim Polterabend

Häufig fließt der Alkohol am Polterabend in Massen – muss er aber nicht. Dennoch sollten ausreichend Getränke bereitgestellt werden und auch an die Grundlage in Form von Essen gedacht werden. Üblicherweise gibt es Kartoffelsalat und Würstchen oder andere deftige Speisen. Aber auch hier ist kein Gesetz festgeschrieben. Der Rahmen ist locker, es kann gegessen werden was beliebt. Auch ein Lieferdienst darf beauftragt werden.

Die Vorteile des Polterabends

Auch wenn das Datum nicht unbedingt auf den Tag vor der Hochzeit gelegt werden muss oder sollte, kann sich das Brautpaar sang und klanglos verabschieden, wenn es ihm zu spät wird. Der Polterabend ist bekannt dafür, dass auch ohne die „Hauptakteure“ weitergefeiert wird. Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass zu einem Polterabend eine hohe Anzahl von Gästen eingeladen werden kann. Die Kosten halten sich meist in Grenzen, ein Platz lässt sich meist relativ einfach finden und da alles ungezwungen ist, muss weder ein Dresscode noch eine Gästeliste eingehalten werden. Dies ermöglicht ein ausgelassenes Fest mit allen Menschen, die man liebt und mag und von denen man vielleicht nicht jeden zur eigentlichen Hochzeit einladen kann.

Revival des Polterabends

Auch wenn der Polterabend mehr und mehr in den Hintergrund gerückt ist und für viele Brautpaare an Bedeutung verloren hat, sollte er bei der Hochzeitsplanung unserer Ansicht nach wieder vermehrt Berücksichtigung finden. Vielleicht ist es sogar Zeit, den Polterabend gesellschaftlich zu „reanimieren“. Denn ein ausgelassenes Fest mit vielen unterschiedlichen Menschen in ungezwungenem Rahmen, wird meist zu einer großartigen Erinnerung. Außerdem kann es sehr schön sein zu sehen, wie viele Menschen, an die das Brautpaar vielleicht nicht mal gedacht hat, Anteil nehmen an der Hochzeit und sich für das Brautpaar freuen.

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